Was tun, damit Alkohol nicht in den Kopf steigt? Und unsere Tipps, wenn doch mal der Kopf schmerzt.
Blähungen, Völlegefühl, Bauchschmerzen, Verstopfung und Durchfall oft im Wechsel – die Beschwerden bei Reizdarm sind sehr belastend. Das können Sie tun, um das Reizdarm-Syndrom in den Griff zu bekommen.
Ein Reizdarm ist zwar nicht gefährlich, dennoch für die Betroffenen sehr belastend. Und eine allgemeingültige Therapie gibt es bisher nicht. Deshalb sollte jeder Patient individuell beobachten, was ihm hilft und wie sein Körper auf bestimmte Situationen und Ernährungsformen reagiert.
Reizdarm: Die Symptome erkennen
Die häufigsten Symptome bei Reizdarm sind:
- Bauchschmerzen
- Blähungen
- Verstopfung
- Durchfall
Bei einigen Betroffenen tritt nur eines der Symptome auf, bei anderen zwei und mehr. Weitere häufige Reizdarm-Symptome sind:
- unangenehmes Völlegefühl
- Gefühl, dass sich der Darm nicht völlig entleert
- Schleimauflagerungen auf dem Stuhl
Diagnose im Ausschlussverfahren
Die typischen Reizdarm-Beschwerden treten auch bei anderen Krankheiten auf. Diese müssen erst ausgeschlossen werden, bevor die Diagnose Reizdarm gestellt werden kann.
Mögliche andere Ursachen für die Beschwerden sind:
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn
- Magen-Darm-Infektionen
- gynäkologische Erkrankungen
- Darmkrebs
Vor allem folgende Symptome sind nicht typisch für Reizdarm und sollten schnellstmöglich abgeklärt werden:
- Durchfall, der vor allem nachts auftritt
- Fieber (akut oder chronisch)
- Blut im Stuhl
- starker ungewollter Gewichtsverlust
Welche Auslöser gibt es?
Es gibt nicht die eine Ursache für das Reizdarm-Syndrom. Einer oder mehrere der folgenden Faktoren können die Beschwerden hervorrufen:
- unausgewogene Ernährung und Nahrungsunverträglichkeiten
- frühere Infektionen im Magen-Darm-Trakt
- eine gestörte Darmflora und dadurch starke Durchlässigkeit der Darmschleimhaut (Leaky-Gut-Syndrom)
- psychische Belastungen wie Stress, Angst, Nervosität, Ärger oder Kummer
Beschwerde-Tagebuch führen
Führen Sie über mehrere Wochen ein Reizdarm-Tagebuch. Hier können Sie die jeweiligen Beschwerden, die Ernährung und andere Einflussfaktoren wie Stress und psychische Belastungen festhalten. So sehen Sie, in welchen Situationen oder durch welche Auslöser welche Beschwerden auftreten und können besser darauf reagieren.
Reizdarm: Das kann helfen
So unterschiedlich wie die Auslöser sind auch die Therapieangebote für Reizdarm. In der Regel richtet sich die Therapie nach dem schwerwiegendsten Symptom.
Reizdarm behandeln
Ernährungstipps bei Reizdarm
Auch wenn die Ernährung keinen direkten Einfluss haben muss, erweisen sich einige Grundregeln zur Ernährung für manche Betroffene als hilfreich:
- Immer langsam und in Ruhe essen.
- Besser viele kleine Portionen über den Tag verteilt essen.
- Dazu ausreichend trinken, am besten Tees oder Mineralwasser ohne Kohlensäure.
- Gut ist es, regelmäßig und zu festen Zeiten zu essen.
- Auf eine ausgewogene Ernährung achten.
- Milde, nicht zu stark gewürzte Speisen bevorzugen.
- Besser auf sehr fettige, salzige oder süße Speisen verzichten.
- Alle Genussmittel wie Alkohol oder Kaffee reduzieren.
Entspannung für den Darm
Vor allem wenn das Reizdarm-Syndrom durch Stress ausgelöst wird, können Entspannungsverfahren wie autogenes Training oder Tai-Chi helfen. Auch Bewegung an der frischen Luft und Yoga können sich positiv auf den Darm auswirken. Wer unter Angststörungen, Depressionen oder starker Nervosität leidet, kann von einer Psychotherapie profitieren.
Die FODMAP-Diät
FODMAPs sind spezielle Zuckerarten (Kohlenhydrate), die in vielen Nahrungsmitteln enthalten sind. Dazu zählen zum Beispiel:
- Fruchtzucker (Fruktose) aus Obst und Gemüse bzw. Fruktosesirup in fertigen Kuchen und Süßspeisen
- Milchzucker (Laktose) aus Milchprodukten
- Zuckeraustauschstoffe (z. B. Xylit), die in sogenannten Light-Produkten zum Einsatz kommen
FODMAP steht für: Fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide und (and) Polyole. Bei einem gesunden Darm werden diese Zucker im Dünndarm verwertet. Ist die Darmflora aber ungegnügend, werden sie im Dickdarm von Bakterien fermentiert (vergärt). Dabei entstehen Gase, die zu Blähungen führen können. Außerdem ziehen FODMAPs Wasser in den Darm, was zu Reizungen und Durchfall führen kann.
Offenbar profitieren viele Reizdarm-Patienten von einer FODMAP-armen Ernährung – insbesondere, wenn Blähungen die Hauptbeschwerden sind.
An den Kochtopf!
Kochen Sie bei Reizdarm so oft es geht selbst. Dann wissen Sie, was sie verwendet haben. Und nutzen Sie verdauungsfördernde Gewürze wie Kümmel, Thymian, Fenchel und Kurkuma.
Volker Krüger,